Samstag, der 30. Juli 2016, war der Anreisetag. 7 Teilnehmer trafen sich in unserem Stützpunkt in Leutasch.
Gleich am Sonntag früh begann die Ausbildung. In einem Steinbruch wurden theoretische Inhalte wie Knoten, Standplatzbau, Sicherungs- und Rettungstechniken praktisch vertieft. Glücklicherweise konnten wir alle Lehrthemen behandeln, bevor am späteren Nachmittag der Regen heftiger wurde und wir komplett geduscht worden sind.
Die Prognose für das Wetter des zweiten Tages war wieder besser, zwar starteten wir im Regen, doch als wir den Aufstieg bis zur Dammkarhütte geschafft hatten, wurde es glücklicherweise schon wieder trocken. Zwei Teilnehmer des Kurses hatten den Führungsauftrag für diese Tour erhalten. Wir kletterten den Predigtstuhl hinauf, 10 Seillängen im 3. Schwierigkeitsgrad, aufgeteilt in drei Seilschaften, jeweils drei Leute in einer Seilschaft. Nach der Kletterei ein flotter Abstieg, Abfahren im Schotter des Dammkars.
Die Zweite Tour am Dienstag stellte dann unsere Orientierung auf die Probe. Wieder wurden zwei Teilnehmer mit der Führung beauftragt. Vom Tal, in Mittenwald, aus gut zu erkennen, das Ziel dieses Tages, die Viererspitze. Der Weg dorthin war nicht leicht zu finden, er führte durchs Gelände, eine steile Wasserrinne hinauf bis zum Einstieg in die Klettertour. Wenige Seillängen waren im gemäßigten Schwierigkeitsgrad zu klettern, danach ein wilder Abstieg und wiederum führte uns der Weg über die Dammkarhütte und die Schottenfelder des Dammkars ins Tal nach Mittenwald zurück.
Mittwoch früh brachen wir mit den PKWs auf ins Stubaital. Die Gletscherbahnen erleichterten uns noch den Aufstieg zu den Dreitausendern. Schnell versuchen wir jedoch die Mondlandschaft des Skigebietes hinter uns zu lassen. Danach ging es aufgeteilt in zwei Seilschaften, geführt von zwei Teilnehmern des Lehrganges, angeseilt über den Gletscher bis zum Zuckerhütl (3507 m). Der Gipfel war einer der Höhepunkte unserer Tour. Der Schnee auf dem Gletscher war weich, Steigeisen waren dabei nicht notwendig. Auch Spalten behinderten uns nicht. Noch eine leichte Kletterei bis zum Gipfel, dann konnten wir die herrliche Aussicht genießen. Doch zu lange verweilen war nicht möglich, denn unser Weg sollte an diesem Tag noch über den Wilden Pfaff, einen weiteren Dreitausender und danach über einen langen Grat im Abstieg bis zur Müllerhütte führen. Die Hütte liegt bereits in Südtirol auf 3145 m und ist nur über den Gletscher zu erreichen. Die Hüttenwirtin Heidi bereitete uns nach dem langen Tag einen herzlichen Empfang und verwöhnte uns mit ausgezeichneter Küche.
Am Donnerstag starteten wir wieder in aller Frühe von der Müllerhütte zum Wilden Freiger (3418 m). Noch einmal wurden zwei Teilnehmer mit dem Führungsauftrag betraut. Der Weg führte über den Gletscher, dann auf einen Grat, mit Kletterei übers Blockgelände am Grat bis zum Gipfel. Danach der lange Abstieg. Dieser führte uns wieder auf dem Grat bis hinunter zum Sulzenauferner. Auf dem firnigen Gletscher weiter abwärts, hinunter zur Sulzenauhütte und von dort ins Tal. Donnerstag am späten nachmittag machen wir uns dann mit den Autos auf den Weg zurück in die Leutasch.
Freitag standen dann noch weitere Lehrproben auf dem Programm. Leider hatte es in der Nacht schon wieder angefangen zu regnen. Daher wurden die Lehrproben in der Kletterhalle abgenommen. So blieben wir trocken und konnten uns ganz darauf konzentrieren, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Am Samstag, den 6. August 2016 dann die Abschlussbesprechung und die Heimreise.
Vielen Dank an unsere Ausbilder Günther Leicht und Sepp Hümmer und an das Lehrteam der NaturFreunde. Wir haben haben wieder viel gelernt und freuen uns auf künftige Touren im Gebirge, bei denen wir unser Wissen anwenden und Menschen fürs Gebirge begeistern können.
Franziska Rehorz
Ortsgruppe Bayreuth